Wenn das Geschenkpapier.. (21.10.18)

Kleine Details zur Vorgeschichte:

Während des Auf-und-ab-Tragens hunderter Kilos wurden Stichworte zu diesem Gedicht gesammelt, als ein Geschenkpapier, das aus einer der vielen Kisten hervorlugte, die Stimmung hob. 

Du gehst voller Anstrengung
nicht hastig, sondern bemüht
um Sorgfalt
und heiterem Gemüt
die Treppen hinunter
die Hände fest um den schweren Korb geklammert.
Stufe für Stufe ein Schritt
Schweißperlen tropfen
im Finger ein Schnitt.
So schwer!

 

Der Atem – unregelmäßig und tief
der Korb rutscht
und er ist schief.
Angst zu fallen und alles zu verlieren.
Doch im letzten Moment

 

Streichelt das Geschenkpapier dein Kinn
Umhüllt es behaglich
kitzelt dich.
Wie ein Schild, der das Böse aufhält.
Beschützt es dich.
Hindert  das Fallen
ist da für dich.

 

Du schnappst nach Luft
rappelst dich auf
weg ist die Kluft
zwischen Angst und Not
Vergangenes ist tot.

 

Das Geschenkpapier
wenn es nicht da gewesen wär‘
alles vorbei.

Doch es hat dich gerettet
vor dem Fall,
die Wogen geglättet
abgestützt.

 

 

Aussortieren ist schwer
wenn da das
Geschenkpapier nicht wär.

Niemand (27.8.18)

 

Niemand, im abgekühlten Sand,
d
er sonst immer lodert, glüht, brennt.

 

Niemand, auf den kalten Stühlen,
auf denen man tagsüber nicht sitzen kann, weil das Metall die Haut zerfleischt.

 

Niemand, der Tonnen von Eis konsumiert,
die Verpackung dann im Sand vergräbt oder die Fische damit füttert.

 

Niemand, der Fotos von sich schießt,
lachend, fröhlich, doch sofort danach traurig zu Boden blickt.

 

Niemand, der seine Kinder anbrüllt,
weil sie Muscheln sammeln wollen, die Natur erkunden, leben.

 

Niemand, der im Minutentakt schmatzt,
Mengen, die ein Blauwal verdrücken kann, verschwenderisch.

 

Niemand, der geht, steht, liegt, sitzt.

 

Niemand, der atmet, blinzelt, hört.

 

Niemand, der diese Minuten genießt,
der blutorange Ball, wie er das Wasser zum Glänzen bringt.

 

In jeder Farbe.

 

Der Himmel,
das Meer,
eine Einheit,
mit dem Ball,
der sie vereint

 

In jeder Farbe.

 

Ein Kunstwerk der Natur, ein Schauspiel.

 

Niemand, der es sieht, spürt, fühlt.

 

Niemand, der es auf sich wirken lässt.

 

Niemand

 

Außer uns.

 

Augenblick 1.0 (25.6.18)

Ja, man versucht sich jetzt auch mit Gedichten. #retro #oldschool #wermachtsowasim21jahrhunderteigentlich #probierengehtüberstudieren #aberichstudiere #probierenbeimstudieren. 

 

Ein Augenblick ist mehr,

 

als dein Aug erblickt.

 

Es ist das, was dein Gefühl wahrnimmt,

 

wenn der Regen die Blattader herab rinnt

 

und drüben das kleine Kind

 

vom Wind die Haare zerzaust bekommt.

 

Die durch die Lüfte wirbeln,

 

sich ineinander zwirbeln.

 

Es ist das, was dein Mund schmeckt,

 

wenn sich der Sommerregen hinter dem Backenzahn versteckt,

 

das Salz am Popcorn,

 

das dich zum Lächeln bringt,

 

weil der Augenblick perfekt ist.

 

Es ist das, was deine Nase kribbeln lässt

 

und dich fest

 

an Bekanntes und Fremdes erinnert.  

 

An Fremdes erinnert man sich nicht

 

Schlechtes Gedicht.